Milchzähne und Milchgebiss

Als Milchzähne werden die ersten Zähne bezeichnet, die sich beim Kind bilden. Der kleinkindliche Kiefer wäre für das normale Gebiss eines Menschen viel zu klein oder müsste im Verhältnis zum restlichen Körper übermäßig groß sein, weshalb die Natur dafür gesorgt hat, dass es zum sogenannten Zahnwechsel kommt. In der Regel brechen die ersten Milchzähne im ersten Lebensjahr, die letzten im dritten Lebensjahr durch den Kiefer. Im Vorschulalter beginnen sie dann wieder auszufallen und werden von den größeren bleibenden Zähnen ersetzt.

Die ersten Milchzähne bei einem Baby zeigen sich meist schon nach einem halben Jahr, dieser Vorgang wird auch „Zahnen“ genannt. Zuerst kommen die unteren Schneidezähne, dann die oberen Schneidezähne. Bis sich das Milchgebiss vollständig gebildet hat und alle Milchzähne im Kiefer durchgebrochen sind, dauert es bis zum dritten Lebensjahr.

Wie viele Milchzähne hat ein Kind?

Nur die wenigsten Babys kommen schon mit vereinzelten Zähnen auf die Welt. In den meisten Fällen zeigen sich die ersten Milchzähne (Schneidezähne) nach einem halben Jahr. Das fertige Milchzahn-Gebiss ist häufig bis zum 3. Lebensjahr vollständig entwickelt.

Zuerst zeigen sich die unteren und oberen Milchschneidezähne. Im Alter von 12 Monaten kommen dann die ersten Backenzähne und danach die Eckzähne zum Vorschein. Von der Geburt bis zur vollständigen Entwicklung des Milchgebiss vergehen meist drei Jahre.

Das fertige Milchzahngebiss bei Kindern besteht aus 20 Zähnen. Je Kiefer sind vier Milchschneidezähne, zwei Eckzähne und vier Backenzähne, die sogenannten Mahlzähne zu finden. Die Milchzähne und auch die Milchzahn Wurzeln sind im Übrigen kleiner als die der bleibenden Zähne im Gebiss.

Der Unterschied – Milchgebiss bleibendes Gebiss – liegt in der Anzahl der Zähne. Ein ausgewachsener Mensch hat bei vollständiger Ausbildung 32 Zähne.

Wann fallen die Milchzähne aus?

Mit dem Älterwerden der Kinder wächst die Mundhöhle und der gesamte Kiefer. Mit sechs Jahren bilden sich dann die ersten bleibenden Zähne – die großen Backenzähne. Meist passiert dies unerkannt, da die Backenzähne hinter den schon vorhandenen Zähnen durchbrechen und kein vorhandener Milchzahn ausfallen muss.

Gleichzeitig beginnen sich die Milchzahnwurzeln aufzulösen. Beim Zahnwechsel wird der erste Milchzahn locker, fällt aus und die darunter veranlagten bleibenden Zähnchen nehmen den freigewordenen Platz im Kiefer ein. Im Alter von 12-13 Jahren ist der Zahnwechsel abgeschlossen. Jetzt fehlen nur noch die Weisheitszähn, die aber erst im Erwachsenenalter durchbrechen.

Die wichtigsten Funktionen der Milchzähne beim Kind

Eine der Hauptaufgaben von Milchzähnen ist natürlich die Zerkleinerung von Nahrung. Das Milchgebiss erfüllt darüber hinaus aber noch viele weitere Funktionen.

Die Sprachentwicklung

Für die Sprachentwicklung ist das Gebiss sehr wichtig, da es als natürliche Barriere für die Zunge dient. Fehlen z.B. die Schneidezähne, oder wurden Schneidezähne durch einen Unfall beschädigt, haben Kinder häufig Schwierigkeiten beim Erlernen oder aussprechen der Zischlaute wie z.B. S, Sch. oder Z. In solchen Fällen wird häufig eine logopädische Therapie notwendig, um die Sprachentwicklung zu unterstützen. Viele Kinder haben auch beim Zahnwechsel Probleme mit der Aussprache, da die kurzfristigen Lücken das Bilden von Lauten erschweren kann. Sind alle bleibenden Zähne nachgerückt, löst sich das Problem meist von selbst.

Milchzähne als Platzhalter

Eine andere Aufgabe von einem Milchzahn besteht darin, einfach den Platz für den Zahn im bleibenden Gebiss freizuhalten (Platzhaltefunktion). Besonders im Oberkiefer hat das Fehlen eines Zahns oft schwerwiegende Folgen. Zähne im hinteren Bereich können sich nach vorne schieben, oder Nachbarzähne kippen in die Lücke ein. Das Wechselgebiss kann dadurch nicht mehr in der richtigen Position herauswachsen. So entstehende Fehlstellungen im Zahnwechsel können oft nur durch das Tragen einer Zahnspange behoben werden.

Milchzähne unterstützen das Kieferwachstum

Aber auch für das wachsen des Kiefers sind die ersten Zähne wichtig. Durch den Druck beim Kauen wird der Kieferknochen angeregt, dies führt wiederum zu einem natürlichen Wachstum. Fehlen Milchzähne, kann dies zu einem Kieferknochenrückgang führen, wodurch das Wachstum des Gebisses gestört werden kann.

Konrad Dießl
Konrad Dießl
Dipl. Betriebswirt

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Gefahren für Milchzähne

Die ersten Milchzähne sind sehr wichtig für die Entwicklung unserer Kinder und sollten daher bestmöglich vor Gefahren geschützt werden. Einige Problemen wie Karies kann man gut vorbeugen, anderen Gefahren wie Unfällen oder genetischen Vorerkrankungen steht man meist machtlos gegenüber.

Karies

Schlechtes Zähneputzen ist einer der Hauptgründe für die Entstehung von Karies. Kariesbakterien zersetzen hierbei Zucker und andere Kohlenhydrate, es entstehen Säuren. Diese wiederum greifen den Zahnschmelz an und Karies kann entstehen.

Karies greift aber nicht nur das sichtbare Milchgebiss an, sondern kann sich auch auf den darunter befindlichen bleibenden Zahn ausweiten. Wird Karies entdeckt, sollte daher umgehend ein Zahnarzt aufgesucht werden. Darüber hinaus sollten regelmäßige Kontrollen (ein- bis zweimal im Jahr) beim Zahnarzt vereinbart werden.

Hypodontie – Wenn ein bleibender Zahn nicht angelegt ist

Es kommt immer wieder vor, dass bei Kindern zwar die Milchzähne vollständig wachsen, sich beim späteren Zahnwechsel aber herausstellt, dass bleibende Zähne nicht veranlagt sind. Ein solches Fehlen ist meist auf Röntgenaufnahmen zu erkennen. Fallen Milchzähne aus und es kommt kein weiterer Zahn nach, entsteht im Gebiss eine Lücke.

Ein solches Fehlen eines bleibenden Zahns ist oft Folge einer Erkrankung, Entwicklungsstörung oder das Fehlen ist erblich bedingt. Wird dies frühzeitig erkannt, ist es am besten, die betroffenen Milchzähne so lange wie möglich zu erhalten. Ist dies nicht möglich und fallen Milchzähne an den betroffenen Stellen aus, sollte versucht werden, die Lücke offen zu halten. Dies kann unter anderem mit Hilfe einer Zahnspange geschehen. Ist der Kiefer ausgewachsen, dies ist meinst im Alter von 18-20 Jahren der Fall, können Lücken mit Implantaten gefüllt werden.

Der rechtzeitige Abschluss einer Zahnversicherung ist hier entscheidend, um die Kosten für späteren Zahnersatz in Form von Implantaten hochwertig erstattet zu bekommen.

MIH – Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation

Bei dieser Erkrankung ist die Mineralisation des Zahnschmelzes gestört, dieser enthält zu viel Proteine und Wasser und zu wenig Mineralien. Der Schmelz, normalerweise die härteste Substanz im menschlichen Körper, ist dadurch sehr anfällig. Von MIH betroffene Milchzähne sind häufig gelb verfärbt, brüchig und gegenüber Karies sehr anfällig. Meistens ist ein solcher Milchzahn in der Regel sehr temperatur- und berührungsempfindlich.

Die Ursache und Entstehung von MIH ist noch nicht ganz eindeutig. Es wird vermutet, dass sich diese vom 8. Schwangerschaftsmonat bis zum vierten Lebensjahr entwickelt. Einfluss auf den Zahnschmelz nehmen vermutlich Atemwegserkrankungen, Medikamenteneinnahmen (vor allem Antibiotika) und Umweltgiften, hier vor allem die Aufnahme von Kunststoffbestandteile wie Bisphenol A.

Zahnverlust durch einen Unfall

Babys lernen laufen, Kinder Fahrradfahren, jugendliche überschätzen sich häufig und sind übermütig. Jede diese Entwicklungsphasen bringt Gefahren mit sich, auch für die Zähne.  Eine Unachtsamkeit reicht aus und ein Zahn kann beschädigt werden. Im schlimmsten Fall werden Zähne ausgeschlagen und Lücken bleiben zurück.

Oft kann dann ein Zahnersatz wie ein Implantat erst im Erwachsenenalter gesetzt werden. Bis dahin muss die Lücke häufig mittels einer Zahnspange offengehalten. Hier entstehende Kosten können über eine Unfallversicherung mit Zahnschutz oder eine Zahnzusatzversicherung mit Leistungen für die Kieferorthopädie abgesichert werden.

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Die richtige Zahnpflege für Milchzähne

Zähne von Kindern sind leicht verletzlich, da der Zahnwurzeln nicht so kraftvoll sind und der Zahnschmelz nicht so beständig wie bei Erwachsenen. Es ist daher besonders wichtig, die Zähne bestmöglich zu schützen und zu Pflegen. Ein Zusammenspiel von verschiedenen Maßnahmen bietet hier den besten Schutz.

Die richtige Zahnbürste für die Milchzähne

Bei Kindern unter 2 Jahren reicht es in der Regel aus, die Zähnchen einmal am Tag zu putzen. Es kann hier auf eine Kinderzahnbürste oder ein Wattestäbchen zurückgegriffen werden. Achten Sie beim Kauf von Kinderzahnbürsten darauf, dass diese einen dickeren Griff besitzt, abgerundete Borsten und der Bürstenkopf sollte nicht größer als 2 cm sein.

Die richtige Zahnpasta mit Fluorid

Die richtige Zahnpasta für ein Kind sollte nicht zu scharf sein, sonst wird sie verweigert. Sie darf aber auch nicht zu süß schmecken. Der Grund sind Fluoride in der Zahnpasta, denn Kinder können oft noch nicht den Mund ausspülen, sondern Schlucken die Zahnpasta runter.

Der Körper braucht Fluoride (Spurenelemente) für den Knochenaufbau und zum Schutz der Zähnchen vor Säuren, Bakterien und Karies. Fluorid ist zwar wichtig für die Zähne und Schmelz, sollte aber aus gesundheitlichen Gründen nicht in größeren Konzentrationen geschluckt werden.

Aus diesem Grund haben Kinderzahncremes meist einen geringeren Fluorid-Gehalt als Erwachsenen Creme (500 ppm anstatt 1500 ppm).

Fissurenversiegelung der Milchzähne

Da die Zähne bei einem Kind besonders kariesanfällig sind, ist es wichtig die Zähne entsprechen zu pflegen und zu putzen. Oft ist dies an den großen Backenzähnen nicht immer ganz leicht, da diese Stellen nicht immer ganz einfach zu erreichen sind. Zudem befinden sich auf den Kauflächen der Milchbackenzähnen so genannte Fissuren. Dies sind kleine Vertiefungen und Risse, in denen sich besonders leicht Bakterien festsetzen und Karies entsteht.

Durch Versiegelung von Fissuren an Backenzähne wird die Oberfläche geglättet, ist somit leichter zu reinigen und somit nicht mehr so anfällig auf einen Kariesbefall.

Eine Zahnspange schafft Abhilfe bei Fehlstellungen

Die meisten Zahnspangen werden er im Jugendalter ab 12 Jahren benötigt, da erst zu diesem Zeitpunkt die allermeisten bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Aber auch schon früher kann eine Zahnspange sinnvoll sein.

Mussten Milchzähne gezogen werden, wurde ein Zahn durch einen Unfall ausgeschlagen oder war gar kein Milchzahn veranlagt, kann es vorkommen, dass der freie Platz durch den Nachbarzahn eingenommen wird. Die Zähne verschieben sich oder wachsen quer in die Lücke rein. Die später nachkommende bleibende Gebiss hat dann nicht den benötigten Platz und Zähne kommen schief zum Vorschein.

Sind solche Problem erkannt worden, kann eine Zahnspange eingesetzt werden, um Fehlstellungen am bleibenden Gebiss zu vermeiden. Eltern die frühzeitig eine Zahnzusatzversicherung für ihr Kleinkind abgeschlossen haben, bekommen die kieferorthopädische Behandlung von der Versicherung erstattet. Ist die Behandlung aber vom Zahnarzt angeraten, werden keine Leistungen mehr übernommen.

Zahnzusatzversicherung schon im Kleinkindalter

Wir empfehlen deshalb eine Zahnzusatzversicherung für Kinder so früh wie möglich abzuschließen. Die Tarife sind in dem Alter extrem günstig und junge Eltern sind auf der sicheren Seite. Das gilt um so mehr, wenn es innerhalb der Familie schon einmal Zahnspangen Behandlungen gab.

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