Dr. Katharina Sensch, Zahnärztin mit Tätigkeitsschwerpunkt Ästhetische Zahnheilkunde

Seit rund 20 Jahren führt Dr. Katharina Sensch erfolgreich ihre Zahnarztpraxis Theatiner44 in der Münchner Innenstadt. Neben der ästhetischen Zahnheilkunde unter Berücksichtigung funktions-diagnostischer Gesichtspunkte, legt die Praxisinhaberin sehr viel Wert auf den Zahnerhalt sowie auf eine gute Patientenkommunikation.

Im nachfolgenden Interview haben wir uns mit ihr über die wachsende Thematik der medizinisch begründeten Veneers unterhalten und durften sehr viel über Zahnheilkunde unter ästhetischen Gesichtspunkten erfahren. 

Frau Dr. Sensch, wie lange gibt es Ihre Praxis bereits und wie ist Ihr Team aufgebaut?

Ich bin Inhaberin der Münchner Zahnarztpraxis „Theatiner44“. Die Praxis führe ich jetzt gute 20 Jahre. Wir sind ein sehr beständiges Team bestehend aus zwei Zahnärztinnen, mehreren exzellenten Dentalhygienikerinnen sowie natürlich unseren tollen Assistentinnen im Behandlungszimmer und unseren Team-Mitgliedern in der Verwaltung und am Empfang. Einige sind sogar schon seit der Praxisgründung dabei. 

Arbeiten Sie nach einer bestimmten Philosophie?

Wir nehmen uns immer sehr viel Zeit für unsere Patienten. Wir behandeln nicht zeitgleich noch andere Patienten, konzentrieren uns also ganz auf jeden Einzelnen. Dies ist die Voraussetzung für ein sehr gutes Ergebnis. Für die Erstberatung planen wir eine ganze Stunde ein, sodass wir auf den Patienten wirklich eingehen und ihn umfassend beraten können. Gegebenenfalls machen wir gleich noch eine Fotodokumentation sowie Röntgenbilder und erstellen notwendige Unterlagen. 

Auf was ist Ihre Praxis spezialisiert, gibt es bestimmte Schwerpunkte?

Wir haben mehrere Schwerpunkte. Eines unserer Spezialgebiete ist die Funktionsdiagnostik und Funktionstherapie, also die Diagnose und Therapie von Fehlfunktionen des Kausystems verbunden mit starken Verspannungen und Schmerzen – das Ganze immer verbunden mit einer perfekten Ästhetik. Neben der ästhetischen Zahnheilkunde, sind Implantate ein weiterer Praxisschwerpunkt. Es ist uns sehr wichtig, dass der Patient ein strahlendes Lächeln zurück bekommt, wenn er es nicht schon hat. 

Wichtig ist uns vor allem auch die Zahngesundheit und Prophylaxe. Wir legen daher sehr viel Wert auf die Dentalhygiene, denn sie ist die Basis für den Erhalt gesunder Zähne. So gut wie alle Patienten gehen bei uns regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung, das hat sich bei uns sehr gut etabliert. Über die letzten 20 Jahre hinweg haben wir gesehen, wie viel das wirklich bringt. Das ist einfach die Voraussetzung für eine gute Zahngesundheit.

Dr. Katharina Sensch stellt in den letzten Jahren immer häufiger funktionelle Probleme bei ihren Patienten fest (Copyright: Theatiner44)

Stellen Sie hierbei eine Veränderung bei Ihren Patienten in den letzten Jahren und Jahrzehnten fest?

Ja, durchaus, der Wunsch nach Ästhetik und helleren Zähnen hat bei den Patienten zugenommen. Das, was früher als gute Zahnfarbe empfunden wurde, ist heute nicht mehr ausreichend. Leider haben auch das nächtliche Knirschen und Pressen und die damit verbundenen funktionellen Probleme in den letzten Jahren stark zugenommen

Dem Patienten ist nicht geholfen, wenn die Zähne schön aussehen, aber die Beschwerden weiterhin vorhanden sind. Dadurch kann die Ästhetik in der Zukunft kaputt gehen. Wenn ein Patient funktionelle Probleme hat, macht es nur Sinn ästhetisch zu arbeiten, wenn vorher die Bissproblematik gelöst wird.

Nicht zuletzt hat die gesamte Versorgung mit Keramik sehr zugenommen. Im Bereich der Implantate werden zunehmend keramische Implantate nachgefragt. Das heißt, immer mehr Patienten möchten eine metallfreie Versorgung. Durch die zahnmedizinische Versorgung mit Keramik haben wir tolle Möglichkeiten im Bereich der Veneers dazu bekommen. 

Können Sie bitte schildern, was genau sich im Bereich der Veneers durch Keramik verbessert hat?

Mit den Veneers – das sind hauchdünne Schalen aus hochwertiger Keramik – hat man tolle Möglichkeiten, Defekte im Frontzahnbereich durch Keramik zu reparieren. Wir können jetzt sehr defektbezogen arbeiten und müssen die Zähne nicht mehr so sehr abschleifen, wie das in der Vergangenheit der Fall war. Meistens werden bei den medizinisch begründeten Prep-Veneers die Zähne nur noch minimal beschliffen, bei den rein kosmetischen Nonprep-Veneers ist dies gar nicht notwendig.

Die Vorteile von Keramik gelten übrigens auch für den Seitenzahnbereich. Man muss dadurch oftmals die Zähne nicht mehr direkt überkronen, sondern kann mithilfe von Keramik Defekte – sei es durch Teilkronen, Schalen oder Onlays – leichter beseitigen .

Aber egal, ob medizinisch indiziert oder aus kosmetischen Gründen – Frau Dr. Sensch sucht beim Anbringen von Veneers immer nach einer ästhetisch perfekten Lösung. (Copyright: Test-Zahnzusatzversicherung.de)

Welche Veneers Arten bieten Sie in Ihrer Praxis an?

Wir stellen unsere Veneers immer individuell für unsere Patienten her. So etwas wie Veneers to go – also sozusagen Konfektionsware – bieten wir nicht an. Der kosmetische Bereich der Non-Prep Veneers macht einen kleineren Teilbereich aus. Meistens handelt es sich um medizinisch begründete Prep-Veneers. Wir lassen diese Veneers immer von Meisterlaboren anfertigen. Hierfür besprechen wir vorher die genauen Vorstellungen und Wünsche des Patienten – wie etwa Form und Farbe der Veneers. Anschließend können wir abgleichen, ob das realisierbar ist. Und dann machen wir das entsprechend. Nach dem hauchdünnen Abschleifen der Zähne, können die Keramikschalen individuell für den Patienten angepasst werden. 

Für welche Thematiken sind Veneers eine mögliche Lösung?

Es gibt mehrere Thematiken, wofür Veneers sehr sinnvoll sein können. Wenn man Verfärbungen kaschieren oder Zahnfehlstellungen verändern möchte, geht es natürlich eher in die kosmetische – ästhetische Richtung.

Ein immer größer werdender Anteil der Anwendung von Veneers sind medizinisch indiziert. Hierbei handelt es sich meist um Defekte durch funktionell stark abgeknirschte Zähne oder um Teilabbrüche von Zähnen, die auf das Knirschen und Pressen zurückzuführen sind. Dies geht immer weiter, wenn man es nicht rechtzeitig behebt. 

Eine weitere Anwendung von Veneers ist inzwischen auch eine Stabilisierung des Zahns. Früher hätte man bei größeren Defekten oftmals eine Krone machen müssen. Heute kann man den Zahn vielleicht auch mit Veneers stabilisieren und muss nicht unbedingt gleich überkronen. Auch das ist dann medizinisch indiziert. Letztendlich kaschiert man damit natürlich auch Füllungen. Aber egal, ob medizinisch indiziert oder aus kosmetischen Gründen – wir suchen immer nach einer ästhetisch perfekten Lösung.

Veneers sind in der Regel keine Kassenleistung – Welche Möglichkeiten gibt es für Patienten, die sich dies leisten möchten? 

Naja, man muss ja differenzieren. Wenn es wirklich kosmetische Leistungen im Sinne einer Zahnverschönerung sind, dann ist den meisten Patienten bewusst, dass sie Veneers selbst bezahlen müssen. Die reine Veneer-Schale – die ja mehr unter Kosmetik läuft – wird von der gesetzlichen Krankenkasse nicht bezahlt. 

Wenn es funktionell und somit medizinisch begründete Veneers sind, wird die Planung bei der Krankenkasse eingereicht. Bei abgekauten Zähnen beispielsweise, ist es ja tendenziell schon eine Teilkrone. Kronen und Teilkronen werden von der gesetzlichen Kasse bezuschusst, deshalb unterstützen wir in diesem Fall den Patienten, den Zuschuss von der Krankenkasse zu erhalten.

Aber die gesetzliche Kasse bezahlt – wenn überhaupt – nur einen kleineren Anteil. Das heißt, der größte Teil der Kosten bleibt beim Patienten. Hier würde dann eine passende Zahnzusatzversicherung greifen. Wenn also ein Patient mit abgeknirschten Zähnen für sich die Notwendigkeit für Veneers erkannt hat und diese medizinisch indiziert sind, bekommt er den Anteil, den die gesetzliche Kasse nicht bezahlt, von seiner Zusatzversicherung. 

Frau Dr. Sensch arbeitet seit 20 Jahren mit einem sehr beständigen Team zusammen. (Copyright: Theatiner44)

Sind Zahnzusatzversicherungen ein Thema in Ihrer Praxis?

Fragen Ihre Patienten nach Empfehlungen passender Zahnzusatzversicherungen? Oder sprechen Sie umgekehrt das Thema frühzeitig an, um hochwertigere oder modernere Behandlungen durchführen zu können?

Das ist durchaus ein Thema, das wir mit den Patienten frühzeitig besprechen. Denn wenn sich die gesetzliche Krankenkasse überhaupt an den Kosten beteiligt, ist das nur der minimale Anteil. 

Wie läuft die Behandlung ab, wenn sich ein Patient für Veneers entschieden hat?

Zunächst machen wir immer eine Fotodokumentation und Modelle des Ist-Zustands der Zähne. Anhand der Modelle erstellt der Labortechniker die optimale Zahnform in Wachs und hiervon wiederum „Einprobier-Veneers“ – ein so genanntes Mock-Up. Damit kann der Patient die Veneers schon mal „einprobieren“ und somit feststellen, ob ihm zum Beispiel die Form und die Stellung der Zähne gefällt und, ob er gut damit sprechen kann. Sprache ist immer ein wichtiges Kriterium, gerade wenn die Zähne vorher kürzer waren, als sie nachher mit den Veneers sind. Wenn der Patient damit zufrieden ist, so wird ein neuer Termin für das eigentliche Präparieren der Zähne und die Abdrucknahme vereinbart. Anschließend geht das ins Labor und er bekommt dann die neuen Veneers. In der Regel dauert das zwei Wochen. 

Welche Voraussetzungen sollte der Patient mitbringen?

Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die der Patient bzw. dessen Zähne/Gebiss mitbringen muss? Oder gibt es Hindernisse (z.B. funktionell/Biss), wodurch Veneers schwierig umsetzbar sind?

Veneers sind ja eine komplette Versorgung des Zahns und der Zähne. Die hauchdünnen Schalen werden mit Hilfe eines speziellen Kunststoffes dauerhaft mit dem Zahn perfekt verklebt. Sie bekommen dadurch eine sehr hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit. Im Fall eines extremen Knirschers ist es auf jeden Fall schwieriger – gerade nachts sind die Kräfte ja unkontrolliert – aber es ist kein Ausschlusskriterium. Er sollte auf jeden Fall eine Aufbissschiene für die Nacht bekommen, um die Zähne zu schützen

Gibt es irgendwelche Risiken für die Patienten?

Die unteren Frontzähne – die ja sehr schmal und dünn sind – können in seltenen Fällen am Anfang etwas sensibel reagieren, also eine gewisse Sensibilitätsstörung aufweisen, die oberen eigentlich nicht. Das gibt sich meist aber relativ schnell wieder. 

Im Team besprechen Dr. Katharina Sensch und Dr. Stefanie Reichelt über Wünsche und Möglichkeiten für die Patienten. (Copyright: Theatiner44)

Wie lange sind Veneers haltbar? Ist eine spezielle Zahnpflege notwendig?

Es ist immer unterschiedlich, aber ich würde auch sagen, sie halten gut und gerne 20 Jahre. Im Prinzip passiert den Veneers nichts. Es ist wirklich toll, dass die zahnmedizinisch verwendete Keramik bleibt wie sie ist. Es handelt sich hier um ein extrem stabiles und langlebiges Material. Nichts dringt in die Keramik ein und die Farbe bleibt wie am Anfang erhalten. Die Oberfläche eines Veneers ist viel glatter und homogener als eine Zahnoberfläche. Ein Zahn hat ja kleine Rillen, das hat das Veneer eben nicht, wodurch es generell wesentlich weniger Farbablagerungen gibt. Leichte, oberflächliche Ablagerungen sind bei jeder Prophylaxe wieder direkt weg polierbar.

Wie konkret lässt sich dadurch die Lebensqualität Ihrer Patienten steigern?

Ich habe viele Patienten, die trauen sich gar nicht mehr zu lachen, weil sie ästhetisch mit ihren Zähnen nicht zufrieden sind. Das ist natürlich eine immense Beeinträchtigung. Gutes Aussehen und schöne Zähne zu haben, ist ja heutzutage immer mehr ein Zeichen von Vitalität und Gesundheit geworden. Auch Jugendlichkeit ist ein Thema. Abgekaute Zähne lassen einen Menschen gleich alt wirken. Es ist faszinierend, was gute Zähne in dieser Hinsicht auslösen können. Patienten wirken oft um viele Jahre jünger und es lässt sie auch wieder positiver und selbstsicherer auftreten.

Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten (von Branche/Politik/Patienten)?

Die Bürokratie hat leider irrsinnig zugenommen in den letzten Jahren und Jahrzehnten, sowohl bei den gesetzlichen, als auch bei den privaten Versicherungen. Wir verwenden einen sehr hohen Anteil unserer Arbeitszeit auf Bürokratie. Wir müssen zum Beispiel sehr viele Fragen der Versicherungen beantworten sowie Arztberichte und Begründungen schreiben. Wir versuchen den Patienten in dieser Hinsicht viel abzunehmen, da es für sie fast nicht regelbar ist, wenn Rückfragen von der Krankenkasse kommen. Das ist sicherlich auch etwas, was unsere Praxis ausmacht, dass wir unseren Patienten wirklich in jeder Form helfen und unterstützen, auch wenn dies viel Mühe und Zeit benötigt

Was hat sich in den letzten Jahren zum Positiven entwickelt?

Ich würde sagen, immer mehr Patienten sind sich darüber im Klaren, wie wichtig eine professionelle Zahnreinigung ist und, was sie langfristig für ihre Zahngesundheit bewirkt. Bei den Zahnzusatzversicherungen ist dies ja schon länger angekommen, aber auch die eine oder andere gesetzliche Versicherung beteiligt sich jetzt schönerweise unter bestimmten Bedingungen an einer Prophylaxe. Das finde ich sehr gut, weil es wirklich die Basis einer guten Zahngesundheit ist. 

Die Patienten sind darüber hinaus auch sehr aufgeklärt und wissen, was sie wollen. Sie haben hohe Ansprüche – was ja gut ist, denn in der Regel können wir sie auch erfüllen. Also ich finde das toll, wenn der Patient sagt: „Ich möchte es gut und ästhetisch schön gelöst haben“. Es ist wirklich eine sehr befriedigende Arbeit, jemandem schöne Zähne zu machen und dem Patienten dadurch ein tolles Selbstwertgefühl und gesteigerte Lebensfreude zu geben..

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Dr. Sensch!

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Sonja Zajontz

Verfasst von Sonja Zajontz
am 25. Februar 2022 unter Zahnärzte stellen sich vor .