Auf welche Implantat-Arten setzen Sie in Ihrer Praxis? Welche neueren Entwicklungen gibt es auf dem Gebiet der Implantologie?
Wenn Menschen einen Fremdkörper benötigen, um die Funktionalität ihres Gebisses wieder zu erlangen, dann ist die gebräuchlichste Form, eine Schraube in den Kieferknochen zu drehen und eine Krone darauf zu befestigen. Im besten Fall nimmt dabei der Knochen Kontakt mit der Schraube auf und verwächst sich mit ihr.
Das Material, das sich dabei am besten bewährt hat, ist Titan. Titan ist halt ein Metall und auch so grau wie ein Metall. Je biologisierter unsere Gesellschaft wird, desto weniger wollen die Leute das. Der Trend geht also immer mehr zur so genannten „biologischen Medizin“.
Wie äußert sich der Trend zur „biologisierten Medizin“ in Ihrem Praxisalltag?
Es gab in der Vergangenheit wenig Alternativen zum Titan-Implantat, weil sich speziell bei der Keramik nicht das eingestellt hat, was man sich erhofft hat – die Keramik ist nicht osseointegriert! Das heißt, der Körper hat die Keramik zwar eingeheilt, ist aber keine stabile Verbindung mit ihm eingegangen. Dann sind die Implantate reihenweise gebrochen oder wieder herausgeflogen. Das geht weit zurück in die 60ger Jahre.
In letzter Zeit gibt es aber ein Verfahren, das mit Zirkonoxid-Materialien arbeitet, das ähnliche Werte mit sich bringt, wie Titanimplantate. Da sticht besonders ein Schweizer Zirkonoxid-Patent heraus, das tatsächlich eine Verbindung mit dem Körper eingeht. Die Nachfrage danach wird immer größer. Es wird möglicherweise das Material der Zukunft in der Implantologie sein.
Weiß man schon, welche Einheilzeiten und Haltbarkeiten die neuen Zirkonoxid-Implantate aufweisen?
Ja, gerade bei diesem Patentimplantat gibt es hervorragende Studien, die auf 15-jährige Erfahrungen zurückgreifen. Das ist für ein Implantat relativ viel. Wenn man bedenkt, dass man erst seit den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts implantiert. Studien, die über 10 – 15 Jahre gehen, sind ziemlich rar.