Auf den ersten Blick sind die Bewertungskriterien von Stiftung Warentest durchaus nachvollziehbar. Das Expertenteam von Test-Zahnzusatzversicherung sieht aber auch Lücken im Bewertungsschema von Stiftung Warentest. Wir haben folgende Verbesserungsvorschläge, die den Testbericht ausgewogener und aussagekräftiger gestalten würden:
Leistungen für Zahnbehandlungen fehlen
Bei Stiftung Warentest werden Zahnersatzmaßnahmen wie Kronen, Brücken, Inlays und Implantate für die Bewertung des Tests herangezogen, die nicht weniger wichtigeren Zahnbehandlungen werden im Stiftung Warentest Vergleich nicht berücksichtigt.
Dadurch bleiben Zahnbehandlungen wie z.B. Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen, Parodontosebehandlungen und die Zahnprophylaxe (professionelle Zahnreinigung) bei Stiftung Warentest unberücksichtigt.
Aber auch für Zahnbehandlungen erbringen die gesetzlichen Krankenkassen nur noch einen Basisschutz. Einen Großteil der Behandlungskosten müssen Sie auch hier selber tragen, Kosten für die professionelle Zahnreinigung werden z.B. gar nicht mehr übernommen.
Geht man nach den Zahnarztmeinungen, ist gerade der Zahnprophylaxe – und Zahnbehandlungsbereich wichtig, denn durch regelmäßige Zahnprophylaxe bleiben Zähne langfristig gesund und Sie können so den Grundstein für dauerhaft schöne und gesunde Zähne legen.
Unsere Experten raten der Redaktion von Stiftung Warentest daher, im nächsten Zahnzusatzversicherungsvergleich auch den Bereich der Zahnbehandlungen mit in das Testergebnis einfließen zu lassen, um einen ausgewogenen Leistungsvergleich zu erhalten.
Die Regelversorgung ist mit 10 Prozent Gewichtung überbewertet
Viele Zahnzusatzversicherungen übernehmen 100 Prozent der Rechnung, wenn Zahnersatzmaßnahmen in Form der Regelversorgung durchgeführt werden. Unter Regelversorgung ist eine medizinisch ausreichende Versorgung auf gesetzlichem Niveau zu verstehen.
Wenn Sie sich für eine Zahnzusatzversicherung entscheiden, signalisieren Sie ja aber bereits mit Ihrem Entschluss, dass Sie besonders hohen Wert auf moderne und hochwertige Materialien, sowie Behandlungsmethoden legen und weg von der gesetzlichen Standardversorgung wollen.
Die Gewichtung der Regelversorgung ist unseren Experten mit 10% zu hoch gegriffen. Wir gehen sogar soweit, dass wir auf dieses Bewertungskriterium komplett verzichten würden, denn in unseren Augen spielt eine reine Regelversorgung auf gesetzlichem Niveau bei privat zahnzusatzversicherten Personen in der heutigen Zeit keine Rolle mehr.
Eine Versorgung durch Implantate ist mit 15 Prozent unterbewertet
Die teuerste Zahnersatzbehandlung ist das Implantat. Werden dann noch Zusatzmaßnahmen wie z.B. Knochenaufbaumaßnahmen für einen besseren Halt des Implantates nötig, können sich die Kosten schnell auf über 2.000 Euro belaufen.
Gerade bei einer so teuren Behandlung ist es für Sie wichtig, dass Ihre Zahnzusatzversicherung den Großteil der anfallenden Kosten übernimmt und das Implantat für Sie bezahlbar bleibt. Wir würden uns daher eine höhere Gewichtung für den Bereich der Implantate wünschen.