Stiftung Warentest Zahnzusatzversicherung Test 2023

Der neue Stiftung Warentest Zahnzusatzversicherung Test 2023 trägt den Titel „Mehr Geld für schöne Zähne“.  In der Ausgabe 6/2023 von Stiftung Warentest Finanztest, wurden insgesamt 289 Tarife von Zahnzusatzversicherungen verglichen und getestet. Das Ergebnis, so Stiftung Warentest ist, dass eine gute Police selbst teure Sanierungen für alle bezahlbar macht.

Getestet wurden Zahnzusatzversicherungen aller Versicherer auf dem deutschen Markt, deren Angebote Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen offenstehen. Dabei wurden von Stiftung Warentest 213 Tarife nach Art der Schadensversicherung überprüft. Bei diesen Zahnversicherungen sind die Beiträge in unterschiedliche Altersgruppen aufgeteilt, was in der Regel während der Vertragslaufzeit zu steigenden Beiträgen führt. Die 76 verbleibenden Zahnzusatz-Tarife können ohne altersbedingte Beitragsanpassungen abgeschlossen werden. Davon sind 7 nach Art der Schadensversicherung und 69 nach Art der Lebensversicherung (Beitragskalkulation nach Eintrittsalter) kalkuliert.

Insgesamt haben 131 Tarife das Prädikat „sehr gut“ erhalten und gehören zu den besten Angeboten im Test. Den ersten Platz teilen sich 35 Zahnzusatzversicherung Testsieger. Alle 35 Tarife wurden mit der Best-Note 0,5 ausgezeichnet. Die schlechtesten Ergebnisse der Tester sind 11-mal ausreichend und einmal mangelhaft.

Schwerpunkt im Test 2023: Zahnersatzleistungen

Mit einer Gewichtung von 90 Prozent wird das Testergebnis fast vollständig vom Zahnersatz bestimmt. Weitere Leistungen, die nichts mit Zahnersatz zu tun haben wurden im Testergebnis zwar aufgeführt aber nicht mit bewertet. Dazu gehören u.a. Leistungen für Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen, Parodontalbehandlung oder die Professionelle Zahnreinigung. Obwohl im Testbericht festgestellt wird, dass die gesetzliche Krankenkasse oft weniger als 20 Prozent von den Gesamtkosten für Zahnersatz übernimmt!

Damit sich die Leser von der Problematik überzeugen können, gibt es 4 unterschiedliche Versorgungsvarianten für Zahnersatz. Gezeigt wurde, wieviel die gesetzlichen Kassen durchschnittlich erstatten und wie viel Geld Patienten durchschnittlich von ihrer privaten Zusatzversicherung erhalten würden.

Bei der Bewertung der Leistungen wurden die maßgeblichen Versicherungsbedingungen der Zahnzusatzversicherungen berücksichtigt, welche für die Höhe der jeweiligen Leistung zusammenwirken.

Ein Gewichtungsschwerpunkt von 40 Prozent lag bei der privaten Zahnersatzversorgung (Privatversorgung, ohne Inlays und Implantate). Dies ist z.B. eine Privatversorgung mit Kronen, Teilkronen und Brücken mit privatzahnärztlichen Gebührenanteil, die somit mit Abstand am stärksten gewichtet wurde. Implantat Leistungen wurden mit 20 Prozent gewichtet. Die Leistungen zur Regelversorgung und jährliche Summenbegrenzung spielten mit jeweils 10 Prozent nur eine Nebenrolle. Bei Versicherungen mit einer Wartezeit wird das Ergebnis leicht abgewertet. Stiftung Warentest zeigte folgende Versorgungsvarianten:

Versorgung durch ein Implantat

Das Implantat ist mit 4.456 Euro am teuersten. Ausgegangen wird hier von einer teuren Behandlung, bei der zur Vorbereitung zunächst ein Knochenaufbau erforderlich ist, bevor das Implantat eingesetzt werden kann. Das Implantat löst mit 3.847 Euro einen riesigen Eigenanteil für den Patienten aus. Der winzige Kassenanteil von 609 Euro ist kaum zu spüren.

Im Test erstatten Zahnzusatztarife für das Implantat bis zu 3.847 Euro

Befund: Zahnbegrenzte Lücke mit einem fehlenden
Zahn 5, Unterkiefer
Versorgungsart: Krone auf Implantat
Materialkosten 969 Euro
Implantologische Leistungen 936 Euro
Knochenaufbau 1.437 Euro
Suprakonstruktion (Zahnkrone die auf dem Implantat sitzt) 1.114 Euro
Gesamtkosten 4.456 Euro
Kassenzuschuss (609 Euro, Festzuschuss mit Höchstbonus 75 %, Stand 2023) 609 Euro
Eigenanteil 3.847 Euro
Zahnzusatztarife decken bis zu 3.847 Euro der Kosten
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Zahnversorgung durch ein Inlay

Die Inlay-Kosten werden im Test mit 724 Euro angesetzt. Sie beinhalten 362 Euro Material- und Laborkosten und 362 Euro Zahnarzthonorar. Dafür zahlt die Kasse keinen Festzuschuss, sondern nur so viel, wie sie für die Füllung zahlen würde. Somit werden 51 Euro von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, was nur 7 Prozent von der Rechnung sind. Der Test-Patient muss pro Inlay 673 Euro selbst bezahlen.

Im Test erstatten Zahnzusatztarife bis zu 673 Euro

Befund: Zahn der eine Füllung benötigt Versorgungsart: Dreiflächiges Keramik Inlay
Material- und Laborkosten 362 Euro
Zahnärztliche Leistungen (berechnet nach GOZ mit dem 3,0-fachen Gebührensatz 362 Euro
Gesamtkosten 724 Euro
Kassenzuschuss (Kosten einer Amalgamfüllung) 51 Euro
Eigenanteil 672 Euro
Zahnzusatztarife decken Bis zu 672 Euro der Kosten

Vollverblendete Metall-Keramik-Krone

Herangezogen wurden die Kosten einer vollverblendeten Keramik-Krone im nicht sichtbaren Bereich. Veranschlagt wurden Gesamtkosten von 700 Euro. Abzüglich einer kalkulierten Kassenleistung von 263 Euro verbleibt ein Eigenanteil von 437 Euro.

Im Test erstatten Zahnzusatztarife bis zu 437 Euro

Befund erhaltungswürdiger Zahn 5, Unterkiefer Versorgungsart: Vollverblendete Metallkeramikkrone
Gesamtkosten 700 Euro
Kassenzuschuss (Festzuschuss 2023 mit Höchstbonus 75 %) 263 Euro
Eigenanteil 437 Euro
Zahnzusatztarife decken bis 437 Euro der Kosten

Kassenkrone

Die gesetzliche Regelversorgung eines Zahnes im nicht sichtbaren Bereich ist eine Krone aus einer nicht Edelmetalllegierung (NEM). Diese wird nach den kassenzahnärztlichen Abrechnungsregeln für Zahnarztleistungen (Bema) und für Laborleistungen (BEL) abgerechnet. Gesamtkosten: 350 Euro. Abzüglich Kassenzuschuss verbleibt ein Eigenanteil von 87 Euro für eine derartige Regelversorgung.

Im Test erstatten Zahnzusatztarife bis zu 87 Euro

Befund erhaltungswürdiger Zahn 5, Unterkiefer Versorgungsart Kassenkrone: Vollgusskrone aus edelmetallhaltiger Legierung
Gesamtkosten 350 Euro
Kassenzuschuss (Festzuschuss 2023 mit Höchstbonus 75 %) 263 Euro
Eigenanteil 87 Euro
Zahnzusatztarife decken bis 87 Euro der Kosten

Stiftung Warentest Kundentypen

So wie auch im Vorjahr ist Stiftung Warentest im Zahnversicherung Test 2023 wieder auf verschiedene Kundentypen eingegangen. Dies bedeutet, dass es für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kunden eigene Testsieger und Empfehlungen je Kundentyp gibt. Jeder Kundengruppe werden entsprechend der Ansprüche passende Zahnzusatztarife empfohlen.

Für alle Tarife wurde ein Monatsbeitrag ausgewiesen, den Versicherte zahlen müssen. In den angegebenen Monatsbeiträgen finden Sie hier immer einen Dreier-Vergleich für unterschiedliche Altersgruppen.

Für Tarife mit altersbedingter Beitragsanpassungen einen Beitrag für 43 Jahre und einen Durchschnittsbeitrag von 43 bis 73 Jahre. Diese Zahntarife werden mit dem älter werden in der Regel teurer.

Für Tarife mit Altersrückstellungen (ohne Beitragsanpassung) einen Beitrag mit Eintrittsalter 43. Diese Beiträge bleiben gleich, die Beitragshöhe hängt vom Eintrittsalter ab.

Kundentyp „Rundum Sorglos“

Der Kundentyp rundum sorglos wünscht sich ästhetische Perfektion und will sich beim Zahnersatz nicht mit Leistungseinschränkungen und Versicherungsklauseln befassen. Er ist bereit für den Rundumschutz einen höheren Beitrag zu leisten und will mit modernen Behandlungsmethoden versorgt werden. Dieser Kundentyp wünscht sich eine Zahnzusatzversicherung, die auch die teuren Inlays oder die Versorgung mit Implantaten zu 100 Prozent abdeckt.

Die für diesen Kundentyp empfohlenen Tarife haben alle die Bestbewertung SEHR GUT (0,5) und gehören zu den Testsiegern bei Stiftung Warentest. Sie bieten einen 100 Prozent Schutz für Zahnersatz. Doch zu beachten ist: Leider übernehmen nicht alle Angebote die Zusatzkosten für moderne Zahnbehandlungen wie Kunststofffüllungen, Wurzelbehandlungen, Parodontalbehandlungen oder eine Professionelle Zahnreinigung zu 100 Prozent. Die Zahnzusatzversicherungen kosten für 43-Jährige durchschnittlich 22 bis 58 Euro im Monat.

Kundentyp „Gut und günstig“: Zahntarife mit Selbstbehalt

Der Kundentyp gut und günstig legt Wert auf eine hochwertige Zahnversorgung und möchte lieber zahnfarbene Keramik statt Metall im Mund. Er benötigt keine Vollkasko-Versicherung und ist für einen günstigeren Beitrag bereit einen Teil der Zahnarztrechnung trotz Versicherung selbst zu übernehmen. Dafür sucht er nach einem Kompromiss zwischen den Leistungen und behält die Versicherungsbeiträge im Blick.

Er möchte auch im höheren Alter nicht mehr als 30 Euro im Monat bezahlen. Die für diesen Kundentyp entsprechenden Tarife von Stiftung Warentest haben alle das Qualitätsurteil GUT (2,0) oder besser. Bei den günstigen Tarifen werden nur in wenigen Angeboten gute Leistungen für moderne Zahnbehandlungen zum Zahnerhalt erbracht.

Kundentyp „Kasse genügt“: Basisschutz für die Regelversorgung

Der Kundentyp Kasse genügt gibt sich mit der Kassenleistung und somit einer Regelversorgung für Zahnersatz zufrieden. Mehr Geld für die Zähne kann oder will er/sie nicht ausgeben. Er möchte mit einer Zahnzusatzversicherung lediglich seinen Eigenanteil an der Regelversorgung der Krankenkasse finanzieren. Die Tarife bieten sehr gute Leistungen im Bereich der „Regelversorgung“. Für eine Versorgung mit Inlays, Implantaten oder Zahnersatz mit Privatanteil sind diese Angebote nicht geeignet.

Wichtig
Der aktuelle Zahnzusatzversicherung Test von Stiftung Warentest, fokussiert sich auch in 2023 nur auf den Bereich Zahnersatzleistungen. Zahnbehandlungen werden zwar als Zusatzkosten aufgeführt, im Testergebnis berücksichtigt werden sie aber leider nicht. Stiftung Warentest begründet dies damit, dass die Kosten dieser Behandlungen „überschaubar seien“.

Hier sind wir anderer Meinung

Die Leistungen von Zahnzusatzversicherungen für Zahnbehandlungen wie z.B. für Professionelle Zahnreinigung, Parodontalbehandlungen, Kunststofffüllungen oder Wurzelfüllungen sollten nach unserer Meinung beim Test von Zahnzusatzversicherungen ein Kriterium sein, das die Leistungsstärke einer Zahnzusatzversicherung mit bewertet.

Denn moderne Zahnbehandlungen sind wichtig, weil sie der Zahnerhaltung dienen. Sie können aber mit hohen Kosten für den Patienten zu Buche schlagen. Hochwertige Wurzelfüllungen z.B. bedeuten (das erläutert auch Stiftung Warentest) häufig einen Eigenanteil von ca. 200 bis 1.000 Euro. Eine dreiflächige Zahnfüllung aus Komposit kostet (laut Kostenbeispiel Stiftung Warentest) 83 Euro. Die Mehrkosten für einen größeren Zahn können über 100 Euro liegen.

Parodontalbehandungen beinhalten oft mehrere professionelle Zahnreinigungen und ergänzende Diagnoseleistungen, die von der Kasse nicht übernommen werden. In weniger stark ausgeprägten Fällen einer Zahnbetterkrankung müssen Patienten für die ganze Behandlung Hunderte Euro privat zahlen.

Diese Zahnbehandlungen werden im Zahnzusatzversicherung Test 2023 zwar aufgeführt, für wichtig befunden und mit Preisbeispielen dargestellt, berücksichtigt werden sie in der Auswertung allerdings nicht. Bitte achten Sie darauf, dass es passieren kann, dass Sie im Test von Stiftung Warentest einen Testsieger finden, dieser jedoch möglicherweise keine Leistungen für derartige Zahnbehandlungen beinhaltet.

Unser Fazit

Von einem so großen Zahnzusatzversicherung Test Anbieter erwarten wir, dass hochwertige Zahnbehandlungen berücksichtigt werden, denn sie können Patienten nachweislich vor teurem Zahnersatz schützen. Oft kann ein Zahn mit einer Wurzelbehandlung gerettet werden, so dass ein teures Implantat gar nicht notwendig ist. Regelmäßige Kontrollen verbunden mit einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung beugen Zahnerkrankungen vor, schützen die Zahnsubstanz und können damit auch Zahnersatz vorbeugen.

Tarife bei Test-Zahnzusatzversicherung.de finden

Durch einen professionellen Zahnzusatzversicherung Test können Sie bei uns aus einer Vielzahl von Tarif-Angeboten einen auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Testsieger mit dem besten Preis- und Leistungsverhältnis finden. Wir nutzen professionelle Zahnzusatzversicherung Tests, um die Erstattungen der Tarife bei Zahnersatz, Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe genau miteinander zu vergleichen.

Lassen Sie uns rechnen: Welche Kosten mutet Stiftung Warentest einem Patienten in 5 Jahren zu, so dass diese laut Stiftung Warentest nicht versichert werden müssten?

Gehen wir davon aus, dass jährlich eine professionelle Zahnreinigung für 100 Euro durchgeführt wird und ersetzen z.B. 7 Kunststofffüllungen (Kosten jeweils 100 Euro). In diesem Beispiel kommen in 5 Jahren insgesamt 1.200 Euro auf Sie zu, was monatlich 20 Euro entsprechen. Kommt jetzt z.B. noch eine Wurzelbehandlung in dieser Zeit dazu, wird es richtig teuer.

Das vollständige Ergebnis der Stiftung Warentest können Sie auch im Finanztest Magazin Ausgabe 06/2023 nachlesen.

Erneut hält Stiftung Warentest 2023 an seinem altbewährten Test-Verfahren fest und veröffentlicht sein Ergebnis mit dem Titel „Schöne Zähne für jedes Budget“.

Tipp

Unser professioneller Zahnzusatzversicherungen Test berücksichtigt alle wichtigen Leistungen beim Zahnarzt. Dazu gehört der Zahnersatz, Zahnbehandlungen und die Zahnprophylaxe. Mit dem Auswahlfilter können Sie unseren Test optimieren. Sie entscheiden welche Leistungen wichtig sind.

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Konrad Dießl
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Dipl. Betriebswirt

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Testverfahren von Stiftung Warentest 2023

Für das Testverfahren sind vier modellhafte Zahnersatz Versorgungen unter Einbeziehung der durchschnittlichen Leistung aus einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) zur Bewertung herangezogen worden:

Eine Kassenkrone, eine Krone plus privates Extra, ein Inlay sowie ein Implantat samt Krone und einem vorbereitendem Knochenaufbau.

  • Für das Qualitätsurteil wurde ein Durchschnitt aus allen drei GKV Bonusstufen plus Versicherungs-Leistung in ihrem Zusammenwirken berücksichtigt.
  • In Test wurden die Zahnersatzleistungen mit 90 Prozent und die jährlichen Summenbegrenzungen mit 10 Prozent bewertet.

In das Qualitätsurteil gingen die Urteile für die vier genannten Versorgungsvarianten sowie für die jährlichen Summenbegrenzungen in folgender Gewichtung ein:

10 Prozent für eine Zahnersatz Regelversorgung / Kassenleistung

10 Prozent für eine Zahnersatz Regelversorgung / Kassenleistung

Der GKV Bonus gibt an, welchen Prozentsatz man als Patient von den gesetzlichen Krankenkassen bei Zahnersatz als Zuschuss für die Regelversorgung erhält: 60 Prozent als Mindestbonus, 70 Prozent für jährliche Zahnvorsorgetermine in den letzten 5 Jahren oder 75 Prozent als Höchstbonus für jährliche Zahnvorsorgetermine in den letzten 10 Jahren.

Stiftung Warentest überprüft, ob eine Zahnersatzversicherung den Erstattungsprozentsatz vom Bonusheft des Patienten abhängig macht und in welchem Umfang der Tarif dann Leistungen erbringt. In der Regel übernehmen auch günstige Versicherungen 100 Prozent der verbleibenden Kosten für eine Zahnersatz Kassenversorgung.

40 Prozent für eine Privatversorgung ohne Inlays und Implantate

Die Privatversorgung (Implantate und Inlays ausgeklammert) wird zu 40 Prozent für das Testergebnis herangezogen.

Eine Privatversorgung mit z.B. Kronen, Teilkronen und Brücken mit privatzahnärztlichen Gebührenanteil wird somit mit Abstand am stärksten gewichtet. Der Rechnungsbetrag in der Modellannahme ist doppelt so hoch wie der Rechnungsbetrag der Regelversorgung und verteilt sich je zur Hälfte auf Zahnarzthonorar und Material-  und Laborkosten. Das im Modell berücksichtigte Zahnärztliche Honorar wird zu 30 Prozent mit dem 3,5-fachen Satz der für Privatabrechnung gültigen Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) berechnet, der Rest mit dem 2,3-fachen GOZ-Satz.

Für die Bewertung wird berücksichtigt ob eine Erstattung von Zahnarzt­honoraren mindestens bis zum 3,5-fachen GOZ-Gebühren­satz in den Versicherungsbedingungen geregelt ist.

Die Kosten für Implantate und Inlays werden hierbei ausdrücklich nicht berücksichtigt, da diese separat mit jeweils 20 Prozent bewertet werden.

20 Prozent für das Implantat mit Knochenaufbau

Das Implantat ist mit Abstand die teuerste Zahnersatzversorgung und wird mit 20 Prozent bewertet. Im konkreten Fall beträgt der Rechnungsbetrag der Implantat­-Versorgung insgesamt 4.456 Euro. Er setzt sich zusammen aus

  • 1.437 Euro für einen Knochenaufbau (ausschließlich Zahnarzthonorar),
  • 936 Euro für implantologische Leistungen,
  • 969 Euro für Materialkosten und
  • 1.140 Euro für den Zahnersatz auf dem Implantat, die sogenannte Suprakonstruktion (davon sind wiederum die Hälfte Material- und Laborkosten).
  • Das Zahnarzthonorar wurde jeweils zu 50 Prozent mit dem 3,5-fachen GOZ-Gebührensatz und mit dem 2,3-fachen GOZ-Satz berechnet.

Für die volle Punktzahl müssen von der Versicherung alle fünf Jahre zwei Implantate und in den restlichen Jahren mindestens ein Implantat jährlich erstattet werden. Zusätzlich müssen die Zahntarife mindestens 10 Implantate über die Vertragslaufzeit erstatten. Das bedeutet, dass zum Beispiel maximal 4 Implantate im Unterkiefer und maximal 6 Implantate im Oberkiefer erstattet werden müssen.

Für die Bewertung wird weiterhin berücksichtigt, ob in den Versicherungsbedingungen eine Erstattung von Zahn­arzthonoraren mindestens bis zum 3,5-fachen GOZ-Gebührensatz geregelt ist, ein Knochenaufbau erstattet wird und ob es Höchsterstattungs-, bzw. Höchstrechnungsbeträge für Implantate gibt.

20 Prozent für eine Inlay-Versorgung

Bei einem Inlay handelt es sich um eine Einlagefüllung, die zahntechnisch außerhalb des Mundes angefertigt wird. Der Zuschuss für das Inlay wird von den gesetzlichen Krankenkassen nur anhand einer Amalgamfüllung mit 51 Euro berechnet. Deshalb gehören die Inlays zu den Behandlungen mit einem prozentual gesehen sehr hohen Eigenanteil. Der Rechnungsbetrag der von Stiftung Warentest modellhaften Inlay-Versorgung beträgt 724 Euro und verteilt sich zu gleichen Teilen auf das Zahnarzthonorar und die Material- und Laborkosten.

Stiftung Warentest fordert für die Zahnzusatzversicherung eine Regulierung der Leistungen mit dem Höchstsatz (3,5-Facher Satz der Gebührenordnung für Zahnärzte). Für die volle Punktzahl müssen alle fünf Jahre mindestens drei Inlays pro Kalenderjahr und in den restlichen Jahren mindestens ein Inlay pro Jahr erstattet werden.

10 Prozent für die jährlichen Summenbegrenzungen

10 Prozent werden für die jährlichen Summenbegrenzungen vergeben. Die volle Punktzahl erhalten nur Zahnversicherungen, die innerhalb der ersten sechs Jahre mindestens 1.000 Euro pro Jahr leisten. Ab dem siebten Jahr müssen mindestens 20.000 Euro pro Kalenderjahr erstattet werden. Zusätzlich müssen diese Begrenzungen bei einer unfallbedingten Behandlung entfallen.

Info

Nicht bewertete Leistungen

Aus Sicht der Stiftung Warentest gilt auch im Test 2023 der Zahnersatz bei Zahnzusatzversicherungen als zentrale Leistung. Extras wie zahnerhaltende Maßnahmen sind deshalb auch im aktuellen Zahnzusatzversicherung Vergleich 2023 leider nicht direkt in den Leistungsvergleich eingeflossen:

Dazu zählen z.B. Leistungen für die professionelle Zahnreinigung, für Kunststoff-Füllungen statt Amalgam, oder für Wurzelbehandlungen beim Endodontologen. Die Leistungen von Zahnzusatzversicherungen für diese Behandlungen wurden im Test nicht bewertet, es wurde nur angegeben ob hierfür überhaupt Leistungen vorgesehen sind.

So teuer sind die Zahnbeandlungskosten:

  1. Zahnprophylaxe Kosten: 50 - 150 Euro für die Professionelle Zahnreinigung, Fluoridierung und die Fissurenversiegelung. Sie dient dem Schutz und Pflege von gesunden Zähnen.

  2. Kunststofffüllungen Kosten: 50 - 250 Euro für kleine Zahn Reparaturen durch Komposit Füllungen die unter dem UV-Licht aushärten.

  3. Parodontose Behandlungs-Kosten: 200 - 800 Euro pro Behandlung. Die Parodontitis ist in Deutschland die häufigste Ursache von Zahnverlust. Eine rechtzeitige Behandlung und regelmäßige professionelle Zahnreinigung schützen davor.

  4. Wurzelbehandlung Kosten: 300 - 1.000 Euro pro Behandlung. Entzündungen der Zahnwurzel führen oft zum Zahnverlust. Die Wurzelbehandlung ist oft die letzte Rettung des eigenen Zahnes.

  5. Kieferorthopädie Kosten: Bei Kindern wird bis 18 der Behandlungsbedarf in kieferorthopädische Indikationsgruppen KIG 1-5 unterteilt. Für die KIG Stufen 1-2 erhalten Sie von der GKV keine Leistungen. Ab KIG 3-5 wird die die Grundversorgung ohne Zusatzleistungen übernommen.
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